Kategorie » Lesung/Vortrag/Diskussion

Do-li-na widmet sich vernachlässigten Geschichten der Region Friaul sowie der dort lebenden Menschen und beleuchtet deren mündlich überlieferte Geschichten, Mythologien und Traditionen. Als Heimat slowenischer, deutscher und friaulischer sprachlicher Minderheiten sind das Friaul und seine Bevölkerung vom Einfluss faschistischer Ideologie und deren Ziel, ihre kulturelle Identität auszulöschen, gezeichnet. Degano ist mit diesen Geschichten über seine Großmutter verbunden, deren kulturelle und sprachliche Identität – wie die vieler anderer – durch die Unterdrückung ihrer Gemeinschaft unter dem faschistischen Regime geprägt wurde.

Über die Betrachtung regionaler Vergangenheit anhand von Fotoarchiven, Berichten, Traditionen und Musik ist es sein Anliegen, die Geschichte zu entmystifizieren und neue Möglichkeiten zu eröffnen, um mündliche Überlieferungen zu einem integralen Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses des Friauls werden zu lassen. Das Projekt Dujak ist eine von der Associazione Constraint ETS / Spazio35 (Udine, IT) organisierte ethno-fotografische Recherche über Multikulturalität entlang der Grenze in Friaul-Julisch Venetien. Sie wird von der Region Friaul-Julisch Venetien unterstützt und in Kooperation von Comunità di Montagna Canal del Ferro e Val Canale – Museo Etnografico Palazzo Veneziano di Malborghetto (IT), Camera Austria in Graz (AT) und dem Kulturni Center Lojze Bratuž in Gorizia (IT) umgesetzt.

Neben Do-li-na wird Davide Degano auch über sein Projekt Romanzo Meticcio und die daraus hervorgegangene gleichnamige Publikation sprechen, die im Oktober 2024 bei Artphilein erschienen ist. Nicht zuletzt geht es dabei um die Herausarbeitung von Themen, die sich durch beide Serien ziehen.