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Todesurteile in der Steiermark – Die vergessenen Verbrechen der NS-Justiz

Buchvorstellung
Heimo Halbrainer (Historiker)
In der Steiermark gab es während der Zeit des Nationalsozialismus verschiedene Sondergerichte, wie den Volksgerichtshof, die Hoch- und Landesverratssenate am Oberlandesgericht, das Sondergericht Graz, das Sondergericht Leoben, die Strafkammer Marburg, den Sondergerichtshof für politische Straftaten in Marburg und das Standgericht Graz.

Diese NS-Gerichte dienten den Nationalsozialisten nicht nur zur Bekämpfung der politischen Gegner:innen, sondern auch zur Durchsetzung ihrer ordnungspolitischen Vorstellungen sowie zur „Ausrottung“ rückfällig gewordener Straftäter:innen und sonstiger Täter:innen, die gegen „das gesunde Volksempfinden“ verstoßen haben und die deshalb aus der „Volksgemeinschaft“ ausgeschieden wurden sollten. Über 280 Todesurteile waren die Folge, über die nach 1945 genauso der Mantel des Schweigens gebreitet wurde, wie über die NS-Richter und Staatsanwälte.

Das Buch geht neben der Geschichte dieser NS-Gerichte sowie aller Todesurteile, die von ihnen gefällt wurden, auch der Frage nach, wie die Verbrechen der NS-Justiz in der Steiermark nach der Befreiung 1945 „aufgearbeitet“ wurden.
Termine
14. November 2024, 18:00 Uhr
Veranstaltungsort/Treffpunkt