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Jüdisches Leben im Bezirk Lend

Rundgang mit Heimo Halbrainer und Gerald Lamprecht (Historiker, Graz)
Die ersten Spuren jüdischen Lebens in Graz Mitte des 19. Jahrhunderts finden sich fast ausschließlich in der Murvorstadt, in Lend und Gries. So wurden in Gasthäusern in Lend im 19. Jahrhundert erste Gottesdienste gefeiert und eine jüdische Volksschule etabliert. Zudem entstanden hier jüdische Vereine. Hier ließen sich viele Jüdinnen und Juden nieder und gingen hier ihrem Gewerbe nach. Aus dem Bezirk zogen aber auch viele, die hier aufgewachsen sind, wieder weg und machten anderswo Karriere. In den Jahren 1938/39 wurde schließlich die gesamte jüdische Bevölkerung des Bezirks vertrieben, nachdem sie zuvor im Zuge der „Arisierung“ beraubt worden war. Nur einige wenige kehrten nach 1945 wieder in den Bezirk Lend zurück und beteiligten sich am Wiederaufbau der Stadt und der jüdischen Gemeinde. Nach Jahrzehnten des Schweigens dauerte es bis Ende des 20. Jahrhunderts, ehe jüdisches Leben von der Öffentlichkeit wahrgenommen und nach der Wiederrichtung der Synagoge Erinnerungszeichen – in Form von Stolpersteinen – im Bezirk gesetzt wurden.
Termine
26. September 2024, 16:00 Uhr
Weitere Informationen
Treffpunkt: Südtirolerplatz, 8020 Graz

Eine Veranstaltung von CLIO, Centrum für Jüdische Studien der Karl-Franzens-Universität Graz und ERINNERN:AT
Veranstaltungsort/Treffpunkt